Buntstift-Tutorial (Stand 2018) |
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Damit die Tipps aus dem Technik-Tutorial nicht nur abstrakte Anweisung bleiben,
möchte ich euch meine Coloration auch einmal an einem Beispielbild zeigen. Ich habe dazu ein recht einfaches Motiv gewählt, damit ihr wirklich jeden Schritt vom Anfang bis zum Ende des Bildes nachvollziehen könnt.
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Outlines - Ausgangspunkt der Coloration |
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Bevor es an die Coloration geht, müssen erst mal die Outlines her. Bei Buntstiftcolos hat man das Problem, dass sich am Ende jede Rille der Vorzeichnung abzeichnet. Wenn ihr also dazu neigt, sehr aufwendige/detaillierte Skizzen zu machen, dann bietet es sich auf jeden Fall an, die Vorzeichnung vor der Reinzeichnung nochmals auf ein sauberes Blatt durchzupauschen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ihr am Ende jede Rille seht, wo in der Vorzeichnung mal eine Bleistiftlinie wegradiert wurde.
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Ich habe mir im Laufe der Zeit antrainiert, meine Vorzeichnungen auf ein Minimum zu reduzieren. Vorneweg: Das ist nicht sonderlich Anfänger freundlich und mehr aus Faulheit gewachsen. Also nicht sonderlich empfehlenswert. Zu Beginn habe ich meine Bilder auch komplett vorgezeichnet und am Ende am Lichttisch durchgepauscht. Dies führte jedoch dazu, dass ich vor lauter Details irgendwann die Linien am Lichttisch nicht mehr unterscheiden konnte. Also reduzierte ich das Durchgepauschte auf die Konturen der Figur und zeichnete alle Details ein zweites Mal neu. Später zeichnete ich nur noch die Figuren und zeichnete die Details gleich instant ins Bild, einfach weil mir zweimal das gleiche Zeichnen zu müßig war. Dadurch war die Vorzeichnung aber wieder so reduziert, dass das durchpauschen überflüssig wurde, und so habe ich das bis heute beibehalten ^.^“
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Was aber auf jeden Fall ein guter, empfehlenswerter Trick ist, um die Rillen in der Buntstiftcolo zu umgehen: Ich zeichne stets mit der Farbe vor, die am Ende
auch in dem Bild vertreten ist. Mir war klar, dass dieses Bild einen hellblau-fliederfarbenden Ton und Hautfarbe haben soll. In beiden Farben kommt Rosa vor,
also nahm ich auch mein hellrosa für die Skizze. Ich habe dabei möglichst leicht aufgedrückt, um unnötige Rillen zu vermeiden.
Mir wird oft unterstellt, ich würde gar keine Vorzeichnung machen. Dies stimmt meist nur teilweise: Sie sind sehr reduziert. Aber die meisten Linien
sind in Scans und Fotos meist einfach nicht sichtbar. Zum Vergleich habe ich links den Scan mit Originalen Farben, rechts den Kontrast deutlich nach oben
gedreht. Man kann die Rosa Nuancen der Skizze erahnen (leider frisst der Scanner da immer noch sehr viel weg).
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Meine Outlines mache ich ebenfalls mit Buntstfiften. Man kann auch Fineliner, Multiliner oder sonstige Stifte verwenden. Was ich bei Buntstiftoutlines sehr mag, dass man die Intensität gut variieren kann, je nachdem, in welchem Stadium der Coloration man sie nachzieht: Zieht man sie gleich zu Anfang, wirken sie sehr dick und kräftig. Dies verwende ich vor allem bei den äußeren Konturen. Zeichnet man die Outlines erst nach ein paar Lagen Farbe, wirken sie deutlich dezenter und filigraner. Dies machen ich vor allem bei Details, wie den einzelnen Haaren. In der Vorzeichnung sind sie erst mal nur ganz leicht aufgedrückt vorhanden, dadurch wirken sie aktuell auch sehr blass-grau.
Wichtig, wenn ihr eure Outlines mit Buntstiften machen wollt: Nehmt nicht gerade die Weichesten Stifte. Von Polychromos beispielsweise würde ich abraten. Dadurch, dass sie sich so gut mischen und verwischen lassen, wird es schwer damit scharfe Outlines zu erzeugen.
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Coloration der Haut |
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Ich beginne beim Colorieren am liebsten bei dem Gesicht. Ich finde die Gesichter der Charaktere sind das Herz eines Bildes. Wenn dieses versaut ist,
dann taugt das ganze Bild nichts. Daher fange ich damit an, wenn ich in diesem Stadium des Bildes unzufrieden werde, hat man noch nichts wichtiges verloren.
Als Grundierung für die Haut verwende ich die Hautfarbe der Faber Classic Colour-Buntstifte (Nr. 330).
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Der Schatten hinter der Nase ist nicht durch stärkeres aufdrücken entstanden, sondern durch mehrere Lagen. Im Bereich des Kiefers rechts bin ich drei mal drüber, jeweils in einer anderen Richtung. Im Bereich des Nasenrückens habe ich dieses Layering noch ein zweites und drittes Mal wiederholt (also 6 bis 9 mal, jeweils in ca. 3 verschiedene Richtungen – die einzelnen Richtungen waren dabei nie völlig perfekt, leichte Varianzen möglich).
Es ist essentiell notwendig, dass ich die kräftigeren Farben wirklich nur durch mehrere Lagen erreiche. Nicht doll aufdrücken!
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Zieht ihr das gewissenhaft für die komplette Hautfarbe durch, sieht das Ergebnis so aus. Die Grundierung ist immer ein guter Zeitpunkt, eure Schattensetzung zu testen. Stellt ihr an dieser Stelle fest, dass euch die platzierten Schatten nicht gefallen, einfach die Hautfarbe flächig über den ganzen Bereich verteilen und in den neuen Schattenbereichen noch ein paar Lagen ergänzen. Das macht die Hautfarbe zwar geringfügig intensiver, ist jedoch halb so schlimm, als wenn ihr erst bei den dunklen Farben feststellt, dass ihr mit der Platzierung der Schatten unzufrieden seid. In dem Beispiel ist die Platzierung der Schatten sehr simpel/für mich standardmäßig gehalten, sodass das Ergebnis unkritisch ist. Für Genaueres zur Platzierung der Schatten, könnt ihr auch nochmals in das Schatten-Tutorial schauen.
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Die nächste Schattenstufe bildet bei mir Violett. Dieses gibt es sowohl bei den Faber Classic Colour-Buntstiften (Nr. 334) als auch bei den Fantasia-Buntstiften.
Welches ich wähle, ist willkürlich. Beide Marken sind sich sehr ähnlich von der Qualität her, meist gewinnt die Sorte, die ich zuerst griffbereit habe. |
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Man kann für Haut auch andere Farben wählen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Violett am Ende noch mit den natürlichsten Hautton ergibt. Ich nutze auch
gerne Hellbraun, dies aber vor allem bei eher Rot-, Braun- oder Grünlastigen Bildern. Bei eher düsteren Farbstimmungen nehme ich statt dem Violett auch
gerne ein normales Dunkellila, das verleiht der Haut mehr einen gräulicheren Ton. Bei Nachtbildern bietet sich auch Blau sehr an. Gerne nutze ich diesen
Ton auch für beispielsweise Vampire, weil es der Haut eine eher blasse-tote Note verleiht. Wie ihr am Ende kombiniert, ist sehr von der Stimmung des Bildes,
als auch von den Farben im restlichen Bild abhängig. In Kombination mit Blau und Lila, wie in diesem Bild, würde eine braune Farbmischung in der Haut, die
Hautfarbe sehr rausfallen lassen. Wenn ihr die Farbe von anderen Flächen nochmal in der Haut aufgreift, führt es das ganze Bild gut zusammen.
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Mit dem Violett arbeite ich vor allem die dunkleren Partien nach. Wichtig: Die Flächen sind ein wenig kleiner, als wie die zuvor mit der Hautfarbe angedeuteten
Schatten. In Bereichen, die eigentlich kaum im Schatten liegen und eigentlich nur durch die Form des Körpers (leichte Dellen, Wölbungen) Schatten bekommen
haben, setze ich das Violett wirklich nur ganz dezent ein. Ich drücke kaum mehr auf, als wie bei der Vorzeichnung. Dies betrifft vor allem die Schatten
unterhalb der Schlüsselbeine oder die Wölbung auf den Brüsten.
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Als nächste nehme ich Schwarz. Dies wird auch gleich die dunkelste Schattenfarbe. In diesem Schritt arbeite ich auch die Outlines mit nach. Ab hier gibt
es keine Möglichkeit, noch großartig zu radieren. Ich ziehe mir zunächst die äußeren Umrandungsflächen nach. Ich lasse mit den Schatten meist immernoch einen schmalen Rand zur Kante hin. Dies hatte ich mir mal bei anderen Zeichnern abgeschaut. Ich finde so eine leichte Lichtkante verleiht dem ganzen noch ein bisschen mehr Plastizität und es hat gleichzeitig den Vorteil, dass in diesen Bereichen sehr wenig Farbe ist, maximal wenige Lagen der Grundierung, sodass die Outlines nun sehr schön kräftig heraus kommen.
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Mit dem Schwarz arbeite ich vor allem die tiefsten Schatten nach. Also die Bereiche, wo ein Körperteil am Ende ein anderes Körperteil verdeckt.
Die dunkelsten Stellen in diesem Fall ist der Bereich des Halses unter dem Kinn. Dabei ist der Bereich direkt unter dem Kinn am dunkelsten, da dort das
Kinn am weitesten vorsteht. Zu den Seiten hin flacht die Kante ab, der Schatten läuft entsprechend immer schmaler werdend aus. Die Outlines habe ich in
diesem Fall auch nur im vorderen Teil verstärkt, nach rechts zum Ohr hin, befinden sich nur die Schatten, die Outlines sind noch die aus der Vorzeichnung. |
Ähnlich habe ich es übrigens auch bei dem Busen gemacht: Der vordere Busen, der den anderen überschneidet, ist mit Outlines verstärkt, wobei diese nach
oben weich auslaufen, damit der Busen in den Brustkorb übergeht. Der hintere Busen verdeckt nichts, seine Kante entsteht nur durch eine leichte Delle zwischen Brustkorb und Busen. Ich habe daher auf eine Verstärkung der Outlines verzichtet, sie sind wie in der Vorzeichnung. Ich habe nur das kleine Dreieck zwischen beiden Brüsten noch ein wenig abgedunkelt. Wobei da die Farbe im Vergleich zum Kinn sehr dezent eingesetzt ist.
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Eine andere sehr dunkle Stelle ist der hintere Arm. Dieser wird von Körper und Brust abgeschirmt, kann also ruhig auch deutlich im Schatten liegen.
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Die Schatten, die zur Plastizität dienen wie beispielsweise die für die Wölbung des Busens oder der Bereich unterhalb der Schlüsselbeine, wird nur sehr
dezent nachgefahren. Der Schatten dort dient in erster Linie dazu, das Hautfarbe-Violett-Gemisch ein wenig zu entsättigen, damit die Hautfarbe nicht zu
knallig wirkt. Die abgewandte Gesichtsseite lege ich komplett in Schatten. Ich verstärke auch immer nochmal den direkten Schatten der Nase mit Outlines, damit diese deutlich plastisch aus dem Gesicht heraussteht. Je dunkler der Schatten hinter einen Objekt, umso weiter vorne wirkt dieses.
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Unter den Haaren oder auch die Kante entlang des BHs habe ich ebenfalls nochmal mit Schwarz etwas Schatten gesetzt. Gerade wenn man die Strähne vor der
Wange betrachtet, dort hatte ich mit Violett noch auf den Schatten verzichtet und ihn jetzt nur mit Schwarz ergänzt. Der Schatten entsteht, weil
die Strähne das Gesicht bedeckt. Gleichzeitig habe ich aber auch die violetten Schatten, die die Wange rundlich erscheinen lassen sollen. Zeichne
ich beide in der gleichen Farbe, geht die runde Form durch den Haarschatten verloren und die Wange wirkt unter der Strähne eingedrückt.
Durch die farbliche Abgrenzung beider Schatten, differenziert das Auge des Betrachters besser, welcher Schatten für Plastizität sorgt und welcher tatsächlich
durch Lichtmangel (etwas ist verdeckt) entsteht. Deshalb predige ich auch immer wieder gerne: Bringt mehr Abstufungen in eure Schatten. Ihr verliert sonst die Form eures Körpers, wenn ihr beispielsweise nur mit einer Abstufung arbeitet. Differenziert wirklich, wo wollt ihr die Körperform herausarbeiten, und wo werfen Objekte Schatten auf eure Körper.
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Wichtig: Ihr seht hier nur das fertige Ergebnis. Man muss beim Einsatz von Schwarz vorsichtig sein. Das Ergebnis ist in vielen Stufen entstanden,
schaut euch immer wieder das Gesamtbild an, und geht dann noch dunkler. Wirklich erst hell anfangen, schauen wie es wirkt und nochmal nachdunkeln. Wenn ihr mit Schwarz einmal zu dunkel seid, gibt es kein Zurück mehr. Übertreibt es nicht gleich mit dem ersten Strich.
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Ich habe in Kommentaren immer sehr häufig zu hören bekommen „Oh, deine Colos sind so schön kräftig, du kriegst so schöne dunkle Farben hin…“, dies ist aber
simpel darauf zurückzuführen, dass man bei dunklen Farben so oft drüber gehen kann, bis das Ergebnis glatt und sauber wirkt: Je mehr Lagen, um so glatter
das Ergebnis. Erst bei hellen Farben wie Haut, offenbart sich, wie sauber eine Colo tatsächlich ist. Selbst wenn ich damals versucht habe, ein
pastelliges/helles Bild zu zeichnen, die Farben sind immer dunkel/kräftig geworden, weil ich so oft drüber gehen musste, bis mir die Colo sauber genug war.
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2007 hatte ich an einem sehr hellen Bild gearbeitet. Weil ich mit der Glätte der Farben so unzufrieden war, habe ich das erste Mal weiße Buntstifte eingesetzt.
Ich war von dem Ergebnis so begeistert, dass ich es seitdem bei jeder Colo als letzten Schritt zum Einsatz bringe.
In diesem Schritt wird die aufgetragene Farben mit einem hellen Ton glatt gewischt.
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Bei diesem Bild könnte man die Hautfarbe mit weiß nacharbeiten. Die Farben würden dann ähnlich hell wie bisher bleiben. Ich wähle eine Hautfarbe, dies
macht die Farben noch ein wenig kräftiger. Die Hautfarbe der Grundierung ist meine dunkelste, bevor ich Fantasia-Stife hatte, hätte ich diese noch mit ein
wenig weiß kombiniert, um die Highlights zu erhalten. Bei den Fantasia-Buntstiften gibt es zwei Hautfarben, beide sind eine Nuance heller und eignen sich
daher hervorragend zum verwischen, da sie nicht dunkler werden als die Grundierung und damit die Highlights erhalten blieben. Die eine Fantasia-Hautfarbe
ist ein bisschen rosastichiger. Dies wäre in diesem Fall auch die Farbe meiner Wahl, da im Hintergrund ja ebenfalls nochmal Rosa vorkommen soll. Die andere
Hautfarbe ist ein wenig gelbstichiger. Diese nehme ich sehr gerne bei grün-, rot- oder braunlastigen Bildern. Aber letztendlich ist dies alles
Geschmackssache, ich bin wie gesagt ein großer Freund von nicht zu bunten Bildern, ich bevorzuge es sehr Ton in Ton.
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Zwischen beiden Stufen gibt es nur den Zwischenschritt mit dem Glattstreichen mittels Hautfarbe. Der Ton ist durch das Verwenden von Hautfarbe etwas kräftiger
geworden. Mit Weiß wäre die Farbe gegenüber dem linken gleich geblieben.
Es ist sehr wichtig bei diesem Schritt, dass ihr zuerst leicht aufdrückt und mit jeder Lage dann immer kräftiger werdet. Wenn ihr gleich kräftig aufdrückt, kratzt ihr euch sonst die Farbe runter. Wirklich erst leicht aufdrücken, dann immer kräftiger werden. In Bereichen, wo man die einzelnen Striche sieht, schräg zur Stiftstruktur arbeiten. So könnt ihr sie noch ein wenig glatt streichen. 100% kriegt man es nicht weg, aber das Ergebnis wirkt doch schon deutlich glatter.
Wichtig ist: Macht diesen Schritt wirklich erst, wenn ihr zufrieden mit euren Schatten seid. Durch das kräftige Aufdrücken habt ihr am Ende wie eine Wachsschicht auf eurem Papier. Ab dieser Stufe wird es schwer, nochmals an euren Schatten etwas zu ändern. Das Papier ist dann wie versiegelt.
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Coloration der Haare |
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Entgegen der Coloration von glatten Flächen, ist es bei den Haaren erlaubt, sogar gewollt strichig zu zeichnen. Man möchte am Ende eine schöne Haarstruktur haben, und dies erreicht man bei Buntstiften am besten durch kräftigeres Aufdrücken und in eine Richtung straffieren. Aus diesem Grund habe ich mich für das Beispielbild zu einem etwas haarlastigerem Motiv entschieden, damit ich es euch ausführlich demonstrieren kann, wie man am besten vorgeht.
Die Outlines werden vielleicht den ein oder anderen ein wenig abschrecken, aber keine Sorge: Ich blicke an dieser Stelle auch nicht durch. Mir war beim Zeichnen wichtig, dass die Mähne schön wild fliegt, um diesen im Wasser treibenden Effekt der Haare einzufangen. Schließlich soll die kleine Meerjungfrau ja unter Wasser sein. Aber gerade dieses Durcheinander macht es schwer, beim reinen Zeichnen der Outlines die Übersicht zu bewahren. |
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Wer meine Bilder - vor allem deren Zwischenschritte - kennt, weiß dass ich Sachen selten komplett vorzeichne. Besonders bei Haaren ist dies schwer,
ohne dabei eine so aufwendige Vorzeichnung zu machen, dass man am Ende nur noch Rillen der Vorzeichnung im Bild hat. Hier kommt aber wieder der
Trick mit der Grundierung zu Hilfe: Zeichnet man am Anfang mit der Farbe der Grundierung vor, kann man diese Skizze in der Coloration nicht mehr sehen.
Besonders bei Haaren erleichtert das sehr die Arbeit, wenn man die Skizze gleich mit der Coloration verbindet. Weil ein Vorzeichnen ohne beginnende Coloration nicht möglich war, habe ich das Ziehen der Outlines auf halber Strecke eingestellt. Ihr und ich müsst also noch gar nicht an dieser Stelle durch die Frisur durchsteigen. Auch wenn es sich noch um dünne, radierbare Outlines handelt, muss man sich ja nicht mehr Arbeit machen, als nötig – Kurz: Die Frisur ist in der Skizze noch unfertig ^.^
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Bei der Grundierung habe ich mich für ein Hellblau entschieden. Die Haare sollen zwar am Ende Lila-Violett sein, aber das hellblau schlägt am Ende eine
schöne Brücke zu dem blauen Wasser im Hintergrund. Als Farbe habe ich dabei übrigens sowohl das Hellblau der Faber Classic Colour, als auch das der Fantasia-Buntstifte verwendet. Ich habe an zwei verschiedenen Tagen an den Haaren gearbeitet und dabei jeweils den Stift genommen, den ich als erstes griffbereit hatte. Wie ihr seht: Man erkennt keinen Unterschied, beide Marken sind sich wirklich verdammt ähnlich. Um bei den Haaren die Übersicht zu behalten - und dazu ist diese Frisur wirklich ein Paradebeispiel - arbeite ich mich von den vorderen Haaren zu den hinteren. Angefangen habe ich beim Pony, da diese Strähnen vor allen anderen liegen.
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Ich habe dabei immer schön in Haarrichtung straffiert, mal ein bisschen kräftiger aufgedrückt, mal sachter, um schon die beginnende Haarstruktur
zu zeigen. Simultan habe ich, immer wenn ich mit einer Strähne zufrieden war, die äußeren Umrandungen mit einem Schwarzen Buntstift nachgezogen. Die Linien sind an dieser Stelle noch sehr kräftig, da nur mit einer Lage Farbe, das Blatt noch gut Farbe aufnimmt. Versuche in dieser Phase nicht zu viele Striche zu machen, wirklich nur die groben Umrandungsstriche. Wenn ihr jetzt schon zu viele Outlines habt und jede noch so kleine Strähne innerhalb von großen Strähnen nachfahrt, dann habt ihr am Ende ein großes Durcheinander aus gleichdicken Strichen. Also wirklich nur die äußeren Umrandungen nachfahren, das macht das Bild leserlicher. Feinere Linien werden am Ende ergänzt.
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Mit dem fertigen Pony habe ich mich weiter nach hinten vorgearbeitet. Ich habe dazu einfach am Haarverlauf angesetzt und bin der groben Haarrichtung
gefolgt. Wenn ihr mit dem Hellblau erst leicht aufdrückt, könnt ihr auch über bestehende Strähnen drüber zeichnen, um keine Absätze rein zu bekommen, wo Strähnen verdeckt sind. Am Ende sieht diese Hilfslinien nicht mehr. Die Bereiche, wo sie nicht verdeckt sind, könnt ihr dann wieder kräftiger mit Hellblau nachfahren. |
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Es muss nicht perfekt der vorgefertigten Skizze folgen, dazu ist es nur eine grobe Skizze. Wie gesagt, wenn ihr euch schön Stück für Stück von den
deckenden Strähnen zu den verdeckten Strähnen vorarbeitet, behaltet ihr sowieso viel besser die Übersicht, als wenn ihr gleich zu Beginn alles
festnageln wollt.
Im Bereich über dem Ohr sieht man das sehr gut, dass mir die Vorzeichnung nur einen groben Anhaltspunkt gab. Mit dem Hellblau einmal schön schwungvoll
drüber, und schon haben die Haare einen anderen Verlauf. Zeichnet sie wirklich so, wie es euch am einfachsten von der Hand geht.
Das stellt auch sicher, dass die Haare am Ende schön locker wirken.
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Habt ihr alles einmal mit Hellblau nachgefahren, sehen die fertigen Haare wie folgt aus. |
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Wichtig: Gerade bei so langen geschwungenen Strähnen, ist es fast unmöglich, einen langen durchgängigen Strich zu zeichnen. Ihr müsst also innerhalb
der Strähne absetzen. Setzt dabei nicht den Stift einfach ab, sondern zieht die Enden immer schwungvoll aus, damit ihr schöne spitze Enden bekommt.
Wenn ihr dann neu ansetzt, ist der Übergang fließend. Setzt ihr mitten in der Bewegung ab, ist das Ende breit, man sieht sofort wo der Stift abgesetzt hat.
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Mit einem Violett-Ton, den gleichen, den ich für die Schatten der Hautfarbe verwendete, habe ich als nächstes nur die schattigen Bereiche der Haare
etwas nachgearbeitet. Dies sind vor allem Bereiche, wo sich zwei Strähnen überschneiden bzw. wo sich eine Locke rumdreht, sodass die Innenkurve nach
hinten ins Bild reindreht.
Bei diesen Bereichen habe ich versuche eher glatt zu straffieren, weniger der Haarrichtung zu folgen. Man sieht aber, dass durch das doll Aufdrücken
mit dem Hellblau die Haarstruktur in diesen Bereichen nicht vollständig verloren geht. Wo weniger fest aufgedrückt wurde in den Highlightbereichen
wirkt der Violett intensiver. |
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Bei der Schattensetzung ist sehr wichtig: Stellenweise überlagern sich auch mehrere Strähnen, also ein bereits schattiger Bereich überlagert einen
weiteren Bereich. Je tiefer ihr nach unten kommt, um so intensiver müssen die Schatten werden. Mit dem Violett ist man limitiert, diese besonders
schattigen Bereiche müssen nochmals mit dunkleren Schattenfarben nachgearbeitet werden.
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Für die dunkleren Schatten habe ich hier ein Dunkellila verwendet (Faber Classic Colour Nr. 337 – das Dunkellila ist ein wenig blaustichiger,
das Lila der Fantasia-Buntstifte eher etwas rotsichiger). Ich habe vor allem die tiefsten Strähnen mit Schatten nachgearbeitet. Dabei habe ich wieder mehr versucht in Haarrichtung zu straffieren, damit die Colo bei zu vielen Lagen und vor allem den kräftigen dunklen Farben nicht zu glatt wird. Stellenweise habe ich zusätzlich auch noch ein paar kräftiger aufgedrückte Striche in die Strähnen reingezogen, um die Haarstruktur mehr zu betonen. |
Mit Schwarz habe ich nur noch die dunkelsten Schattenbereich, wo die Strähnen wirklich sehr tief unten liegen, nachgearbeitet.
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Anschließend nahm ich nochmal das Violett von der zweiten Lage. Im ersten Schritt habe ich wirklich nur die schattigen Bereiche damit herausgearbeitet, um ein Gefühl dazu bekommen, wo ich wirklich dunkler gehen muss. Durch das Dunkellila und das Schwarz sind die schattigen Bereiche nun aber sehr gut hervorgehoben. Im Gegenzug sind sehr flächige Strähnenbereiche bis auf das Hellblau eher farbarm. Ich arbeite also nochmal die gesamte Frisur mit dem Violett nach, ob noch mehr Struktur in die Haare zu bekommen. Dazu gehe ich wieder ähnlich wie bei dem Hellblau vor, indem ich etwas kräftiger aufdrücke, um dunkle Strähnen zu erzielen. Wichtig: Schön sauber arbeiten, kreuzt das Hellblau nicht zu viel. In Bereichen, wo ihr mit dem Hellblau kräftig aufgedrückt hat, wird das Violett nicht ordentlich decken. Wenn sich die hellblauen und Violetten Striche zu oft kreuzen, wirkt das ganze sonst sehr abgehackt in der Colo.
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Insgesamt haben die Haare in diesem Stadium noch ein sehr streifiges aussehen. Um die Farbe gut zusammen zu bringen, nehme ich einen Rosaton. Mit diesem
straffiere ich wieder kräftiger über die kompletten Farben drüber. Auf diese Weise wird zum einen das Violett und Blau gut zusammen geführt. In Bereichen,
wo ich nur leicht mit dem Blau aufgedrückt habe, ergibt sich ein schöne Rosa-Fliederton, der gut in das Violett überblendet. In den kräftig aufgedrückten
Bereichen schimmert das Blau stärker durch, und verleiht dem Ganzen damit eine schöne schillernde Nuance. Wenn ich einfach nur das Rosa für die
Grundierung verwendet hätte, wäre das Ganze jetzt sehr lila-violettlastig. Zum anderen wird mit dem kräftiger Aufdrückens des Rosa gleich die Papierstruktur noch ein wenig beseitigt, das Ganze wirkt glatter und ebener.
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Das ist der Vorteil von Buntstiftoutlines. Mit z.B. Copic-Multilinern hätte ich Stifte in zwei verschiedenen Dicken benötigt. Um eine Varianz in den Outlines mit Buntstiften zu erzielen, reicht es sie in unterschiedlichen Stadien des Bildes zu zeichnen.
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Und damit wären auch die Haare fertig.
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Coloration Details |
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Bei den Details möchte ich mich ein bisschen kürzer halten.
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Den Muschel-BH möchte ich am Ende annähernd in der Farbe der Haare halten. Allerdings muss einen muscheligeren Look hinzubekommen gehe ich ein bisschen
heller. Ich nutze zwar die gleichen Farben wie aus den Haaren, für die Grundierung das Hellblau, allerdings lasse ich deutlich großzügiger Highlights
offen.
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Anschließend habe ich wieder mit Violett, Lila und Schwarz ein wenig Schatten ergänzt. Diese habe ich wie gesagt nur sehr sporadisch eingesetzt,
nicht zu flächig arbeiten, es sollen möglichst viele Highlights bleiben, um dem BH einen perlmuttartigen Schimmer zu geben. Alle Straffuren habe ich danach mit einem weißen Buntstift verblendet. Also wieder zunächst leicht aufdrückend drüber gegangen, dann immer kräftiger werdend, bis die Farbe schön glatt wirkte. Anschließend bin ich nochmals mit Rosa drüber gegangen. Bislang fahren die Schatten nur die Details im BH nach (die Rillen in der Muschel). Mit dem Rosa bin ich nochmal sichelförmig an der Unterkante des BHs entlang. Aufgrund der Versiegelung mit Weiß deckt das Rosa nicht mehr so gut, es wird nicht so kräftig wie bei den Haaren. Es entsteht nur so ein leichter Rosa Schimmer an der unteren Hälfte des BHs.
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Bei den Flossen nehme ich ebenfalls das Hellblau als Grundierung, um eine Brücke zu den Haaren und dem Hintergrund zu schlagen. Ich ergänze in die Fläche mit der Farbe noch leichte Kanten, um die Illusion von Falten zu geben. Nicht jede Flosse ist völlig glatt. Zeichnet man aber jede Falte mit Outlines nach, wirken sie sofort tief eingeschnitten (mehr dazu im Faltentutorial). Hat man nur Falten mit der Coloration, wirken sie gleich flacher, mehr wie leichte Dellen.
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Mit dem dunklen Lila und einen mittleren Blau (dieses wird später auch beim Wasser zum Einsatz kommen), habe ich noch ein paar Flecken als Detail gegeben.
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Bei den Augen habe ich die Iris komplett blau grundiert. Im Bereich des Weißen im Auge habe ich vor allem oben mit Hellblau etwas Schatten ergänzt. Das Weiße ist nie völlig weiß. Setzt ihr etwas Schatten, wirken sie gleich mehr wie Augäpfel. Dadurch, dass die Augen leicht in der Augenhöhle eingesenkt sind, kann ruhig von oben her etwas Schatten fallen. | ![]() |
Um es aber trotzdem noch wie Weißes im Auge aussehen zu lassen, reicht die Farbe der Grundierung. Arbeite ich mit farbigen Licht, füge ich gerne noch
in der Mitte des Augapfels ein farbiges Highlight ein. Also an der Stelle, wo der Augapfel am weitesten heraus steht, so wirkt er plastischer.
Anschließend habe ich ebenfalls mit dem dunklen Lila und dem Blau die Schatten noch etwas verstärkt.
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Coloration Hintergrund |
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Für den Hintergrund möchte ich nur eine Wasserfläche machen, um mich für das Tutorial in nicht zu vielen Details zu verlieren. Große Flächen mit Buntstiften zu colorieren ist immer ein Graus: Man muss höllisch aufpassen, dass die Straffuren wirklich glatt werden, jeder kleine falsche Strich wirkt unsauber. Und zu allem Überfluss wirkt das Ergebnis am Ende dann meist langweilig und billig, obwohl es zeichnerisch viel Anspruchsvoller ist als etwas mit Details. Daher mein wichtigster Tipp: Seid ihr Buntstiftcolorateure, dann tut euch den Gefallen und vermeidet große Flächen!
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Wasser ist immer recht dankbar zum Flächen füllen, da es durch Wellen nie völlig eben wirkt, also gut um Unsauberheiten verstecken zu können. Da mir die Fläche aber insgesamt doch recht groß ist, habe ich überlegt, was man noch an Details machen könnte. 2011 hatte ich bei einem Unterwasserbild ein bisschen mit der Wasseroberfläche rumexperimentiert und einen tollen Lichteffekt hinbekommen. Diesen würde ich gerne noch mit einbauen. Leider habe ich die komplette linke Seite des Gesichtes schon im Schatten. Daher habe ich mich entschlossen, wenn ich es schon mit einbaue, das Licht wenigstens etwas von rechts her kommen zu lassen. Dann wirkt es mit der dunklen linken Gesichtsseite nicht komplett unglaubwürdig.
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Die Wasseroberfläche straffiere ich mir in kleinen unregelmäßigen Flecken an. Zwischen den Flecken lasse ich weiße Highlights, dass das Ganze am Ende
etwas Mosaikmäßig wirkt. So sieht es aus wie ein Pattern aus kleinen Wellen. Die dunklen Flächen sind dabei die Hügel, dort kommt das Licht schwerer
durch. Macht die Flächen leicht flach gedrückt. So sieht es mehr schräg auf die Wasserfläche geschaut aus. Mehr zu Wasserstrukturen findet ihr nochmals ausführlich in meinem Wassertutorial.
Das Licht stelle ich in Streifen bzw. Strahlen da. Diese werden ähnlich coloriert, wie Highlights bei Haaren. Den Stift schön schwungvoll wegziehen, sodass die Spitzen schön zart und weich auflaufen. |
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Passt dabei beim Ansetzen auf: Nicht vor lauter Schwung gleich doll aufdrücken, sonst kriegt ihr dort, wo ihr den Strich begonnen habt, sehr hässliche
Kanten rein. Dort den richtigen Druck beim Ansatz zu bekommen, ist etwas schwierig bzw. Gefühls-/Übungssache. Ihr müsst erst leicht aufdrücken, kräftiger
werden, um den richtigen Schwung zu bekommen und dann wieder weich auslaufen. Probiert ein bisschen rum und lasst euch nicht entmutigen, wenn ihr beim ersten
Mal doch Nasen/Kanten rein bekommt. Ich habe es mir dabei ein bisschen einfacher gemacht und die Lichtstreifen bis an die schmalste Stelle zwischen Haaren und Bildende laufen lassen. Wie die Striche an den Outlines der Haare und außerhalb des Bildes ansetzen, ist egal, da der Betrachter dort keine Kanten sehen kann: Auf den Haaren deckt das Hellblau durch die vielen Lagen nicht mehr und außerhalb des Bildes wird es abgeschnitten. Auf diese Weise musste ich nur bei dem kleinen Bereich zwischen Haarsträhne und Bildrand vorsichtig agieren. Ihr müsst es euch beim Colorieren nicht unnötig schwer machen. Es ist euer Bild, die Leute wissen nicht, wie es eigentlich geplant ist. Manchmal ist der einfache Weg das Beste, um sich die Freude beim Zeichnen zu erhalten ^.°
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Um einen weichen Übergang zwischen den streifigen Lichtstrahlen und der glatteren unteren Wasserfläche zu bekommen, habe ich auf dem unteren Teil der
Lichtstrahlen nochmal schräg zu den Lichtstrahlen drüber straffiert. Glatte Flächen entstehen durch Kreuzstraffur in viele Richtungen. Dabei ist es egal, ob die eine Richtung wie bei den Lichtstrahlen sehr lose angesetzt war. Gerade wenn ihr im unteren Bereich schön leicht aufdrückend angesetzt habt, bekommt ihr noch gut eine glatte Straffur drüber. Im oberen Bereich habe ich nur wenige waagerechte/diagonale Lagen, dort scheinen die Lichtstreifen noch durch. Nach unten werden es immer mehr Lagen, das Hellblau wird annähernd zur glatten Fläche.
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Im unteren Bereich habe ich mit dem hellblau weich aufdrückend straffiert, dabei jedoch die Fläche nicht völlig eben gemacht, sondern immer wieder
waagerechte Bereiche etwas heller gelassen, um die Wasserfläche etwas aufzulockern.
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Anschließend bin ich nochmal mit einem mittleren Blau drüber gegangen, um die Farbe und die Strukturen noch etwas zu verstärken. Bei den Flecken im oberen Bereich habe ich eine Seite nur etwas abgedunkelt. Bei den Strukturen handelt es sich um kleine Berge an der Wasseroberfläche. Dadurch, dass der Schatten nur auf einer Seite liegt, wirken sie gleich ein bisschen plastischer. Im unteren Bereich habe ich auf der oberen Fläche etwas loser weiße/hellblaue Flecken gelassen, nach unten habe ich ein bisschen deckender gearbeitet.
Wenn ihr Hintergründe habt, die recht weit gehen sollen, dann straffiert sie nicht komplett in einer Farbe. Macht ihr einen Farbverlauf, so erzeugt
ihr gleich Tiefe. Da der Ozean mit der Tiefe immer mehr vom Licht weg kommt, will ich dort nach unten dunkler werden. |
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Dies funktioniert aber bei allen Flächen: Habt ihr beispielsweise eine weite Wiese, macht sie vorne etwas dunkler und zum Horizont hin etwas heller,
so wirkt sie gleich mehr nach hinten ins Bild reingehend, als wenn alles nur einen Grünton hat. Versucht es mal. Dies ist wirklich ein einfacher Trick,
um Tiefe in euer Bild zu bringen.
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Um die Verbindung zwischen dem Hintergrund und der Figur zu schaffen, bin ich nochmals mit dem Violettton über das Wasser drüber. Bei den Flecken im oberen Bereich habe ich dieses Mal die rechte Seite etwas abgedunkelt. Bei den hellere, oberen Bereich habe ich das Lila nur dezent an den Highlights eingesetzt. Im unteren Bereich bin ich großflächiger drüber gegangen, um die Struktur der Wellen noch ein wenig zu verstärken.
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Zuletzt bin ich nochmal mit Schwarz über die Flächen gegangen. Dieses habe ich hauptsächlich im unteren Bereich eingesetzt, um den Tiefe-Effekt zu verstärken.
Dabei habe ich es auch genutzt, um die Wellenstruktur noch ein wenig herauszuarbeiten, mir war es wichtig, dass die Farben insgesamt noch recht hell und
freundlich wirken, ich will keine deckenden Flächen mit Schwarz.
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Gerade wenn ihr schon recht viele Lagen Farbe habt, wird es schwerer solche rausstechenden Farben noch schön glatt darüber zu bringen. Besonders,
wenn man nicht zu viele Schichten machen möchte, um sie nicht zu deckend zu haben. Bei sehr dunklen, kräftigen Farben ist es leichter, die Fläche
komplett zu decken, als nur Akzente zu machen, da man so lange drüber gehen kann, bis es glatt ist. Hier war mir der Grad des Schattens z.T. nach 1 bis 2
Lagen schon dunkel genug, dass ich nicht unendlich oft drüber gehen konnte. Durch die wenigen Lagen tritt die Straffur noch deutlich. Gerade in der Vergrößerung
wird dies sehr sichtbar.
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Lasst euch davon nicht entmutigen. Gerade bei so vielen Lagen fällt es leichter, die deckende Farbe am Ende zu verstreichen, als beim ersten Auftragen
glatte Straffuren zu erzeugen.
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Zum Verstreichen habe ich hier das Hellblau verwendet, das ich auch in der Grundierung benutzt habe. Ich hatte zwischenzeitlich zu einem hellen Rosa
geschwankt, um den Ton des Wassers mehr an das Lila der Meerjungfrau anzupassen, wollte es dann aber gesamt nicht zu Lila-lastig haben. Daher bin ich
dann doch bei dem Blau geblieben. Solche Entscheidungen nicht reine Geschmackssache. Bedenkt immer: Bei euren Bildern stehen euch die Farben völlig offen,
seit mutig, spielt mit den Kombinationen herum. Es gibt wahrscheinlich hunderte Kombinationen, die ich auch noch nicht ausprobiert habe. Habt immer
den Mut zum Experimentieren, das bringt eure Bild am Ende am meisten voran.
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Beim Auftragen des Hellblaus und des Weiß ist es wirklich sehr wichtig, dass ihr zunächst sehr leicht aufdrückt. Gerade an den Schwarzen Straffuren kratzt
ihr euch wirklich sehr leicht die Farbe runter. Erst leicht aufdrücken, dann wieder kräftiger werden. Straffiert dabei schön schräg zu der strichigen
Straffur des Schwarzes. Auf diese Weise könnt ihr noch sehr viel Glättung herausholen.
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Damit ist die Coloration soweit fertig. Zum Schluss nehme ich nochmals einen weißen Edding, um ein paar Akzente zu setzen. |
Outlines zum ausprobieren |
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