Haar-Tutorial (Stand 2018)

Colorieren von Haaren

Beim Ausmalen der Haare, sei es mit Markern, Buntstiften oder sonstigen Materialien, nicht einfach quer die Farbe drüber zeichnen. Es bietet sich an gleich ein bisschen in Haarrichtung zu straffieren. Kommt die Stiftstruktur durch, fügt sie sich so gleich in die Haarstruktur ein.

Um Haaren mit der Coloration den nötigen natürlichen Glanz zu verleihen, die Farbe nicht einfach flächig auf die Haare verteilen. Lasst ein paar Highlights frei.
Versucht es dabei nicht zu übertreiben. Am besten oben am Kopf ein Band von Highlights platzieren. Auf diese Weise erscheint gleich der Kopf auch etwas rundlicher/plastischer. Bei sehr langen Haaren ruhig auch nochmal auf halber Höhe ein Highlight ergänzen, um die Fläche ein wenig aufzulockern. Macht nicht zu viele Highlight-Bänder, dies wirkt sonst sehr leicht unnatürlich überstrahlt.

Die Stile, wie ihr die Highlights zeichnet, sind sehr vielfältig. Ich möchte euch im Folgenden zwei Varianten zeigen.
Schaut euch ruhig mal an, wie eure Lieblingszeichner das Problem lösen. Die Varianten können wirklich sehr vielseitig sein, ihr müsst Euch nicht auf die hier vorgestellten Varianten beschränken.

Eine Variante ist, die Highlights in Haarrichtung auszufransen. Dies bietet sich vor allem bei sehr detaillierten Haaren an.
Achtet darauf, dass die Zacken fließend in die Haarrichtung übergehen. Sind sie zu grob oder verlaufen quer über Strähnen drüber, wirkt es sehr leicht abgeschnitten.

Im Beispiel sind die Highlights sehr detailliert zerlegt und bilden kein durchgängiges Band. Ihr könnt aber auch das Highlight etwas flächiger lassen und nur die Kanten ausfransen.

Achtet jedoch darauf, dass die Zacken wirklich der Haarrichtung folgen.

Besonders wenn die Haare einen Bogen machen, passiert es sehr leicht, dass die Zacken an Ober- und Unterkante einfach gerade auslaufen. Dies verleiht der Haarstruktur im Bereich der Highlights ein sehr „abgebrochenes“ Aussehen.

Um das zu vermeiden bietet es sich auch an, einzelne Striche komplett durch das Highlight zu ziehen und die kürzeren Zacken daran auszurichten. So folgt ihr auf jeden Fall immer dem Fluss der Haarrichtung.

Bei recht schlichten Stilen werden die Highlights auch gerne als durchgängige Bänder gezeichnet. Die Kanten sind senkrecht zur Haarrichtung.

Versucht das Band dabei nicht zu gerade durchzuziehen, gebt ihm wieder eine leicht gebogene Form, um es an die rundliche Kopfform anzupassen. Zieht ruhig auch wieder einzelne Zacken und Striche rein, um das Ganze etwas aufzulockern.

Bei Locken bietet es sich an, Lockenweise ein paar Highlights zu platzieren. Bedenkt dabei ein bisschen darauf zu achten, wo die Erhebungen sind. Sobald ihr ein Highlight habt, sieht es nach einem Berg aus, die entgegengesetzte Biegung etwas in Schatten legen.

Im vorangegangenen Beispiel ist eine lockige Strähne jeweils mit versetzten Highlights coloriert. Sofort ändert sich die Richtung optisch, in die die Strähne gedreht ist. Vermeidet die Highlights/Berge in Richtung des Kopfes zu orientieren, sonst wirkt der Kopf eingedrückt. Die Highlights immer dort hinlegen, wo die Biegung vom Kopf weg zeigt.

Den dem vorangegangen Beispiel habe ich die Stellen, wo sich die Strähnen überlagern und in die Täler noch ein paar Schatten legt. Gerade wenn ihr die unterlagernden Strähnen etwas in Schatten legt, könnt Ihr sehr leicht Plastizität in eure Frisur bringen. Auch im Bereich von Scheiteln ruhig noch etwas Schatten legen.